Archive : Fuerteventura

Ein Rundgang über Fuerteventura

Zum ersten Mal war ich 2004 auf Fuerteventura. Das war mein zweiter Versuch, die Kanaren im Winter zu besuchen, nachdem ein Jahr zuvor der Urlaub teilweise „ins Wasser fiel“. Da war ich im Norden auf Teneriffa und jeden Nachmittag, manchmal auch tagsüber, blieben Wolken an den Bergen hängen und regneten ab. Das konnte mir hier nicht passieren, denn Fuerteventura hat keine Berge, an denen die Wolken normalerweise hängen bleiben können. Dadurch war das Risiko minimiert und der Plan ging auf. Seit dem habe ich die Insel nicht ausschließlich, aber häufiger im Winter besucht. Sie ist mittlerweile meine bevorzugte Insel, wenn es in Deutschland kalt ist und ich schnell mal Wärme und Sonne brauche.

Meer
Promenade
Steinmuschel

Ajuy oder Puerto de la Peña

Der erste Ausflug führt mich zu dem kleinen Fischerdorf Ajuy, von Einheimischen auch Puerto de la Peña genannt. Der kleine Ort wirkt, je nachdem wie viele Besucher grade da sind, meist ruhig und idyllisch. Bis in die 1980er hat man sich hier weitgehend vom Inselgeschehen ferngehalten. Es gibt hier einige Ferienwohnungen und ein paar kleine Lokale, die zum Verweilen einladen, aber von dem sonst häufig anzutreffenden Massentourismus ist hier meist nichts zu spüren.

Fuerteventura Ajuy
Fuerteventura Ajuy

Früher wurde in der Umgebung Kalk abgebaut und von hier aus verschifft.

Etwas nördlich des Ortes findet man die Reste des ehemaligen Hafens und einige Höhlen der Caleta Negra. Aus Sicherheitsgründen sollte man aber nicht zu tief hineingehen.

Es lohnt auch ein Besuch der Peña Horadada, einem großen Felsdurchbruch oder auch Felsentor, zu dem man über einen Wanderweg gelangt. Dort befindet sich auch ein natürliches Schwimmbecken.

Höhle
Höhle

Auf dem teilweise recht schmalem Weg und den Treppen zu den Höhlen kann es schon mal voll werden. Dann wird das ganze zum Geduldsspiel, besonders wenn man wie ich noch einige Fotos ohne Personen im Bild machen möchte. Ein schöner Ausflug, bei dem man genug Zeit einplanen sollte, was ich bei meinem ersten Besuch nicht getan habe.

Am Strand kann man aber auch einfach nur entspannen. Je nachdem liegen aber auch einige Boote am Strand.

Fuerteventura Wellen in Ajuy


Betancuria

Fuerteventura Betancuria

Bei diesem kleinen Ort, etwa in der Mitte der Insel, handelt es sich um die ehemalige Hauptstadt von Fuerteventura. Die Lage, umgeben von hohen Bergen, wurde 1405 so gewählt, weil man sie vor Piratenangriffen schützen wollte, aber damit irrte man sich. 1593 wurde der Ort bei einem Piratenangriff teilweise stark beschädigt.

Der eigentlich ruhige Ort wirkt durch die vielen Touristen oft überlaufen. Nachmittags ist es meistens ruhiger. Neben dem Ort selbst gibt es hier die Santa Maria Kirche und mehrere Museen. Am nördlichen Ortseingang befindet sich die Kirchenruine des im 17. Jahrhundert errichteten Franziskanerklosters.

Hier kann man auch Kunsthandwerk der Insel entstehen.

Fuerteventura Betancuria Kirche
Fuerteventura Ausblick bei Betancuria


Die Berge

Fuerteventura Berge1

Manche Leute glauben, das Fuerteventura eine flache Wüstenebene ist. Das mit der Wüstenlandschaft stimmt nur teilweise, denn der Boden sieht zwar oft aus wie Sand, ist aber mitunter fruchtbarer Boden. Sand gibt es natürlich auch auf großen Teilen der Insel, zum Beispiel im Naturpark von Corralejo.

Fuerteventura Berge3
Berge7
Berge6
Fuerteventura Berge4

Die durchschnittliche Höhe der Berge liegt so etwa bei 200 m bis 300 m, in den 3 Gebirgszügen etwa bei 500 m bis 600 m. Der höchste Berg, der Pico de la Zarza ist etwa 800 m hoch. Die Angaben, die ich dazu gefunden habe, schwanken zwischen 795 m und 812 m.

Berge2
Blick in Richtung Jandia Playa
Blick in Richtung Jandia Playa
Wer in der Mitte

Bei meiner Wanderung bin ich in der Nähe vom Golfplatz in Jandia gestartet. Von dort aus geht es eine ganze Weile einen breiten Schotterweg hinauf. Je näher man dem Gipfel kommt, umso schmaler wird der Weg. Ab einer gewissen Höhe gibt es auch immer wieder Zäune, um die wild lebenden Ziegen von der sehr spärlichen Vegetation mit seltenen Pflanzenarten fernzuhalten.

Gipfelnah
Blick richtung Westen


Weg Oben
Gipfel

Naturpark von Corralejo oder Parque Natural de Corralejo

Parque Natural de Corralejo

Der Naturpark südlich von Corralejo im Nordosten der Insel. Die Dünen verändern sich ständig in dieser wüstenähnlichen Landschaft. Seit 1982 steht der Park unter Naturschutz, was auch ein allgemeines Bauverbot einschließt. Ein durchfahren ist nur auf der Küstenstraße, die auch schon mal mit Sand zugeweht wird, erlaubt. Allgemein gelten im Naturpark und an den Stränden strenge Auflagen. Parken ist nur auf den wenigen gekennzeichneten Parkplätzen erlaubt. Im Internet findet man vereinzelt Informationen, nach denen es Überlegungen gibt, diese Straße zu sperren.

Parque Natural de Corralejo
Parque Natural de Corralejo


Parque Natural de Corralejo


Puerto Del Rosario

Puerto Del Rosario Bus Depot

Die heutige Inselhauptstadt gibt es erst seit dem späten 18. Jahrhundert. Zwar hat man an der Stelle schon Handel getrieben, aber aus Furcht vor Piraten gab es keine Siedlung. Der Ort wurde unter dem Namen „Puerto de Cabras“ (Ziegenhafen) gegründet und dann 1957 in den deutlich besser klingenden Namen Puerto Del Rosario umbenannt.

Neben einigen Museen, ein paar netten Gebäuden und einer hübschen Promenade hat der Ort touristisch nicht besonders viel zu bieten. Dafür kann man hier das Leben der Einheimischen beobachten oder einen Einkaufsbummel machen.

Puerto Del Rosario Haus
Puerto Del Rosario Kirche
Puerto Del Rosario Strand
Puerto Del Rosario Strand





Costa Calma

Costa Calma Strand

Am Beginn der Halbinsel Jandia befindet sich der für Touristen erbaute Ort Costa Calma. An dieser Stelle ist die Insel grade mal 4 Kilometer breit. Ende der 1970er wurde, nachdem vorher schon einige Villen gebaut wurden, das erste Hotel errichtet. Seit dem sind einige Ferienanlagen erbaut worden, was dem Städtchen meiner Meinung nach ein eher abschreckendes Erscheinungsbild gibt. Ein richtiges Stadtzentrum gibt es nicht, dafür einen schönen Park und weitläufige Strände. Im älteren Teil des Ortes findet man nur niedrige Gebäude. Hauptsächlich trifft man in dem weitgehend ruhigen Ort deutsche Touristen. Wer Lust hat, kann von hier aus eine Wanderung Richtung Moro Jable unternehmen. Je nachdem wie gut man zu Fuß ist, kann man hier kilometerlang am Wasser langlaufen und dann eventuell auch mit dem Bus oder Taxi zurückfahren. Richtung Jandia Playa gibt es einige enge Stellen, an denen man die Gezeiten beachten muss, denn bei Flut ist schon mal der Strand und damit auch der Weg überflutet.

Costa Calma, Blick vom Strand
Costa Calma
Costa Calma
Costa Calma

Die Halbinsel Jandia

Ortseingang von Jandia Playa
Ortseingang von Jandia Playa
Morro Jable

Im Süden der Insel findet man die Ortschaft Morro Jable und daran angrenzend den Touristenort Jandia Playa, meist nur Jandia genannt. Ca. um 1900 siedelten sich im heutigen Morro Jable einige Fischer an. Heute wohnen dort hauptsächlich Leute, die in Jandia arbeiten. Hier befinden sich einige kleine Läden, die überwiegend von Einheimischen besucht werden und ein Hafen, in dem auch Fähren nach Gran Canaria und Teneriffa anlegen. Eine klare Grenze zwischen Morro Jable und Jandia gibt es nicht.

Weg zum Hafen

Am Ortseingang von Jandia steht ein Walskelett auf zwei Stützen. Skelette dieser Art findet man mehrere auf Fuerteventura. Auch andere Skulpturen stehen oft an den Promenaden der Insel.

Walskelett

Die Promenade und der Strand sind in großen Teilen Jandias von dem Naturschutzgebiet Salzsteppe getrennt. Dabei handelt es sich um einen flach bewachsenen Strandbereich, in dem verschiedene Pflanzen und Tiere heimisch sind.

Jandia

Zwar handelt es sich, wie bei Costa Calma, auch hier um einen weitgehend für Touristen angelegten Ort, aber die Umgebung ist hier deutlich abwechslungsreicher und es gibt eine Art Ortsmitte mit verschiedenen Geschäften und einen kleinen Markt. Neben mehreren großen Hotelanlagen gibt es hier auch kleine Hotels und Pensionen. Es gibt verschieden breite Strandabschnitte, die nach Osten hin bei Flut in eine Steilküste übergehen, bei Ebbe sind dort schmale Strände. Etwas abschreckend finde ich den Leuchtturm, ein zweckmäßiger Betonturm. Hier hätte man deutlich mehr machen sollen, den er wirkt wie ein Fremdkörper.

Jandia oben
Leuchtturm

Zum Abschluss möchte ich euch noch den Oasis Park oder auch Oasis Wildlife Fuerteventura empfehlen, ein schön angelegter Tierpark mit Shows, Kamelreiten und vielem mehr. Er befindet sich in der Nähe von Costa Calma, kann aber von überall mit Bussen erreicht werden.

Und ein Punkt, der mir nicht so gut gefällt, gibt es auch noch: Zwar ist der Jandia Golfplatz nett angelegt (aus nicht eines nicht Golfers), aber auf einer Insel mit wenig Wasser ständig solche Grünflächen wässern?? Meistens habe ich, wenn ich daran vorbeikam, dort niemanden spielen sehen.

Golfplatz

Zum Schluss noch ein Video mit einigen Bildern der Insel und Musik von meinem Musikprojekt

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